gelungener Saisonausklang…
als um 17:15 Uhr das nicht immer souveräne Schiedsrichtergespann Baumann/Kehl noch einmal tief Luft holte und mit einem kräftigen Atemstoß die Pfeife ertönen ließ, bedeutete das nicht nur das Ende der Partie zwischen den Spandauerinnen und ihren Gästen der SG OSF, sondern auch dass die Saison 2016/17 der Frauen-Oberliga ab sofort Geschichte ist. Damit kann an diese -aus Spandauer Sicht- recht schwierige Spielzeit ein Haken gemacht werden. An diesem letzten Spieltag, an dem es für die beiden Mannschaften nur noch um die goldene Ananas und einen versöhnlichen Abschluss ging, stand der Handball eher im Hintergrund. Viel wichtiger war es den Protagonisten die Verabschiedung verdienter Spielerinnen und der Dank an die fleißigen Helfer in den Fokus des Geschehens zu stellen.
Zudem befanden sich die Spandauer Damen, die seit vielen Jahren das Aushängeschild des VfV Spandaus sind, in einer eher ungewohnten Situation. Stellten sie doch an diesem Samstag quasi das Vorprogramm für die geplante Meisterschaftsfeier der 1. Männermannschaft dar. Die Grün-Weiße-Von-Außen-Gelbe-Halle war mit enormen Equipment an Licht-und Akustikeffekten ausgestattet, aufwendig für den Saisonabschluss vorbereitet. Aber den Einlauf durch die Schwaden der Nebelmaschine, zu den Klängen einer voll tönenden Musikeinspielung und die mit viel freudiger Erwartung angereicherte Stimmung der Halle, die vom Huthevent-Team um Jeans Rühlemann spektakulär verbreitet wurde, werden sie dennoch sehr genossen haben.
Was den sportlichen Bereich angeht, so wurde den Zuschauern dann noch einmal ein ansprechendes, bis zum Schluss spannendes Spiel geboten. Beiden Teams war anzumerken, dass die Saison mit einem Sieg beendet werden sollte. So entwickelte sich ein offener „Schlagabtausch“ mit Höhen und Tiefen. Auf der Spandauer Seite hatte Nina Sandhop einen guten Tag erwischt und die Rückkehr der cleveren Tina Funk belebte das Tempospiel und die einst so gefürchtete in der 1. Welle erheblich. Ein weiterer Aktivposten war im Verlaufe des Spiels Tanja Manderscheid, die in der Defensive bissig und in der Offensive mit viel Willen und Durchsetzungskraft agierte. Auf Schöneberger Seite überzeugte zunächst der Rückraum mit der gegen Spandau immer besonders gut agierenden Katrin Hinz und der dynamischen Juliane Eisold. Diese erwiesen sich als äußerst treffsicher. Egal wie sie sich die Würfe nahmen, immer schlug die Lederkugel im Kasten (oft im Winkel) der an diesem Tag glücklosen Marie Knauer ein. Nach ausgeglichener Anfangsphase (4:4) hatten die Gäste die Nase etwas vorn, ohne sich aber zunächst absetzen zu können (6:7, 9:10). Nachdem ihnen noch einmal der Ausgleich gelang (10:10), ging den Wiesner-Damen das Wurfglück verloren. Die Gunst der Stunde nutzend, setzen sich die Gäste ab (10:14) und schienen nun deutlich die Oberhand zu gewinnen. Immerhin steckten die Spandauerinnen nicht auf und konnten bis zum Halbzeitpfiff noch etwas Ergebniskorrektur betreiben (12:15).
Zum Start in die zweiten 30 Minuten erzielte jedes Team einen Treffer. Dann startete Spandau durch. Innerhalb kürzester Zeit wurden nach guter Deckungsarbeit und Paraden von Isi Hoffmann, die Marie Knauer zwischen den Pfosten abgelöst hatte, Konter gefahren und das Spiel gedreht (19:16). Wer aber die Spandauerinnen kennt weiß, dass so ein Lauf nicht immer durchgehalten werden kann. Die Zuschauer dürfen sich halt niemals beruhigt in ihren Sitzen zurücklehnen und einen souveränen Spielverlauf genießen. Und so hielt der Fehlerteufel wieder Einzug ins Spandauer Spiel. Die Gäste waren nun hellwach, nutzten die Schwächephase und gingen beim 21:22 wieder in Führung. Den Ausgleichstreffer konterten sie umgehend und auch als die Spandauer anschließend die Führung an sich rissen (24:23), kam die Antwort in Form des eigenen 24. Treffer prompt. Was in den nun noch verbleibenden 7 Minuten ablief, konnte man zuvor nicht erahnen. Spandau hatte in der Defensive Beton angerührt und nutzte jede sich bietende Chance mit einer Konsequenz, die man gern häufiger gesehen hätte. Unglaubliche 6 Mal fand der Ball noch den Weg ins Netz des Gästegehäuses. Die Spandauerinnen konnten sich so als 30:24 Sieger von den nun doch sehr zahlreichen Zuschauern feiern lassen.
Nachdem dem Trainer-Duo im Laufe der Saison nach und nach fast die komplette erste 7 abhanden gekommen ist, ist der 4. Platz durchaus als Erfolg anzusehen. Sicher half die starke Hinrunde einige Schwächeperioden ganz gut zu überstehen. Dennoch bewiesen die Spandauer über weite Strecken der Saison erneut, dass immer mit ihnen zu rechnen ist und sie zu den besseren Teams der Liga zählen..
Schade, dass wir einige Gesichter in der nächsten Saison nicht wiedersehen werden können. Vielen Dank an Ronja Bohle, die sich -obwohl nicht wirklich eingeplant- oft als große Hilfe zur Verfügung gestellt hat. Ihr wünschen wir viel Glück in der Ferne. Ganz doll vermissen werden wir auch den kleinen Kampfterrier Sophie Herz, die mit ihrem unbedingten Willen und ihrer Energie die Mannschaft mitreißen konnte, nun aber aus gesundheitlichen Gründen das grüne Trikot nicht mehr überstreifen darf. Für die verletzten Spielerinnen (Katja Muschick, Sandra Meinecke) hoffen wir, dass sie schnell wieder fit sind und vielleicht auch den Weg auf die Platte zurück finden werden. Die gleiche Hoffnung gilt für die werdenden Mamas, denen wir einen guten Verlauf der Schwangerschaft wünschen und für die immer ein Platz im Team frei bleibt. Valeria Thomas und Carolina Wodetzki wünschen wir viel Erfolg bei ihren neuen Zielen.
An großer Dank gilt auch dem Trainer-Team, das unter schwierigen Bedingungen wieder gute Arbeit geleistet hat sowie den vielen Helfern, die einen solchen Spielbetrieb überhaupt ermöglicht haben. Und zum Schluss des Dankens müssen noch natürlich unbedingt die Fans erwähnt werden, die ihrem Team treu den Rücken gestärkt haben.
Einen herzlichen Glückwunsch senden wir an dieser Stelle an die junge Mannschaft von Grün-Weiß-Schwerin, die sich im Endspiel um die Oberliga-Meisterschaft deutlich gegen die Dolphins aus Rostock durchgesetzt hat und ein würdiger und verdienter Meister ist.
Im Anschluss an das letzte Saisonspiel konnten die Spandauer Damen zusammen mit der VfV-Handballfamilie dann noch in einer phantastischen Atmosphäre die Berliner Meisterschaft unserer 1. Männermannschaft feiern, die sich mit einem 24:19 gegen die HSG Neukölln durchsetzen konnte. Damit belohnte sich das Team um Routinier Carsten Zander für eine beeindruckende Saison, in der sie den Spandauer Handball-Fans sehr viel Freude bereitet hat. Wir gratulieren dem Leyer-Team von ganzem Herzen und freuen uns auf die Saison 2017/18 mit vielen stimmungsvollen Doppelveranstaltungen der 2 VfV-Teams in der Oberliga Ostsee Spree!
Es waren für Spandau dabei:
Isabel Hofmann, Marie Knauer im Tor; Nina Sandhop (6), Vanesa Secic, Vivien Witwer (1), Anja Thiele (2), Carolina Wodetzki (2/2), Tina Funk (4), Tanja Manderscheid (2), Fiona Junge (2), Ulrike Kuhlmey (5/2), Dana „Erbse“ Baerns (5/3), Lisa Hänicke (1).