… gerade noch ins Ziel retten
konnten die Wiesner Damen ihren Vorsprung bei starken Pro Sportlerinnen. Auch wenn das Ergebnis noch recht deutlich erscheinen mag, so spiegelt es nicht wieder wie nah die Spandauerinnen an einem Punktverlust vorbei schrammten. Auf einen gemütlichen Nachmittag in der Neuen Roßstr. hatten sie ohnehin nicht zu hoffen gewagt und in der Tat wurden sie von ihren Gastgeberinnen über die volle Spieldistanz hart gefordert. Es gelang ihnen nur in einer ganz kurzen Phase vor der Halbzeit das Spiel halbwegs zu beherrschen. Der in dieser Phase heraus gespielte Vorsprung genügte dann aber schlussendlich, um doch als Sieger vom Platz gehen zu können. Aber der Reihe nach.
Die Begegnung war von Anfang an ein Spiel mit offenem Visier, in dem die Abwehrreihen ihre liebe Mühe und Not hatten dem Angriffswirbel des jeweiligen Gegners stand zu halten. Und so erlebten die Zuschauer einen wahren Torreigen, der zunächst auf beiden Seiten gleichmäßig verteilt wurde. Meist hatten die Gäste etwas die Nase vorn, mussten aber immer wieder den Ausgleich hinnehmen (7:7,10:07‘). Vanesa Secic gelang mit dem 11. Spandauer Treffer nach 16 Minuten erstmals eine 3-Tore-Führung für das Wiesner-Team. Die Gastgeberinnen ließen sich aber nicht beeindrucken und blieben ihren Gästen weiter auf den Fersen (11:13, 18:43‘). Den 12. Treffer setzten die Pro Sportlerinnen nach gut 20 Spielminuten zum 12:15. Im Anschluss gelang es den Gästen dann tatsächlich doch ihre Defensive in gewohnter Stärke zu stabilisieren. Bis zum Halbzeitpfiff erzielten sie noch 4 Treffer ohne einen Gegentreffer zu zu lassen. Stimmt nicht ganz, denn mit dem Pausenpfiff bekamen die Gastgeberinnen noch einen Freiwurf an der 9m Linie in Mittelposition zugesprochen. Diese Chance ließen sie sich dann nicht entgehen und wuchteten das Spielgerät sehenswert und passgenau ins obere rechte Toreck. Mit diesem Traumtor war eine rasante erste Halbzeit beendet. Die Gäste konnten mit einer beruhigenden (?) 13:19 Führung zur Pausenansprache in die Kabine gehen.
Sicher wird Coach Wiesner seinen Schützlingen eingebläut haben, dass die Defensive an die guten 10 Minuten vor der Pause anknüpfen müsse und nach vorn das Tempo hoch zu halten wäre. Die Gastgeberinnen sollten dagegen aus der tollen Aktion vor der Halbzeit und dem nicht wirklich souveränen Auftreten ihrer Gäste Mut für die zweiten 30 Minuten geschöpft haben. Und so war es dann auch. Den ersten Treffer des zweiten Durchgangs erzielte zwar Jana Zindler für Spandau, aber Pro Sport wirbelte wie aufgedreht, schöpfte mit jeder gelungenen Aktion – davon gab es nun einige – weiteren Mut für die Aufholjagd. Noch nicht einmal 4 ½ Minuten waren in Durchgang 2 absolviert, da hatten die Gastgeberinnen bereits auf 17:20 verkürzt und ihren Gästen ordentlich eingeheizt. Die Spandauerinnen fingen sich aber wieder und erzielten ihrerseits Treffer, ohne aber die gewohnte Sicherheit zu finden. Pro Sport blieb dran (19:22, 37:37‘) und wartete auf weitere Schwächen des Gegners. Dieser stabilisierte sich aber zunächst, erhöhte die Führung wieder und schien nach knapp 45 Minuten das Spiel in die Hand zu bekommen (22:29). Der Kampfgeist der Gastgeberinnen war aber noch lange nicht gebrochen. Immer wieder gelangen ihnen schöne Aktionen und sie konnten über die Außenpositionen, aber auch aus dem Rückraum erfolgreich abschließen. Peu á peu verkürzten sie den Rückstand (29:32, 54:52‘). Die Gäste mussten anschließend nicht nur eine Zeitstrafe für Frauke Dingler hinnehmen, sondern auch noch den Anschlusstreffer zum 30:32 (56:39‘). Jetzt wurde es wirklich eng für Spandau. Jana Zindler konnte dann zum Spandauer Glück in Unterzahl von Rechtsaußen den Ball etwas glücklich über die Linie schummeln (30:33). Die Gastgeber zogen die Grüne Karte, um die Marschroute für die verbleibenden 163 Sekunden festzulegen. Die konnte nur „volles Risiko“ heißen. Klappte nicht ganz, denn der folgende Angriff verlief erfolglos und auch arg unter Druck konnte Vivian Wittwer mit einem feinen Rückraumtreffer zum 30:34 erhöhen. Das war die Entscheidung, denn in den restlichen 90 Sekunden ließen die Spandauerinnen nichts mehr anbrennen. Beide Teams versenkten den Ball noch einmal im gegnerischen Tor und trennten sich mit einem 31:35.
Für Pro Sport hat es an diesem Tag nicht zum Sieg gereicht, aber den Damen gebührt ein ganz dickes Lob für die gezeigte Leistung, für ihre vielen gelungenen Aktionen und den unbedingten Mut das Spiel nie aufzugeben; ganz prima.
Wenn auch spielerisch nicht überzeugend und weniger souverän als erwartet, haben die Wiesner Damen eine gute Hinrunde mit diesem Sieg beendet. Lediglich die unnötige Niederlage am ersten Spieltag gegen Brandenburg West trübt das Bild. Schade, denn ohne diesen anfänglichen „Blackout“ könnte der Druck auf die Preussen einfach deutlich höher sein.
Zumindest diese bittere Niederlage können die Damen noch in diesem Jahr korrigieren. Sollten am kommenden Sonntag die Punkte aus Brandenburg mit nach Spandau genommen werden, können die schweren Aufgaben Anfang des neuen Jahres selbstbewusst und zuversichtlich angegangen werden.
Für Spandau waren dabei:
Isabel Hoffmann, Marie Knauer im Tor; Alicia Schwarz, Vanesa Secic (3), Frauke Dingler (3), Jana Zindler (4), Vivian Wittwer (5), Tanja Manderscheid (5), Katja Muschick (4/1), Dominique Henning, Fiona Junge, Ulrike Kuhlmey (6/2), Sarah Herz (2), Lisa Hänicke (3).
*aufgrund der datenschutzrechtlichen Bestimmungen wird auf die Nennung von Namen unserer Gäste verzichtet.