… mit viel Geduld und langem Atem
mühten sich die Wiesner Damen bei der HSG Neukölln zu zwei wichtigen Punkten im Kampf um den Anschluss an die Spitzengruppe. Es war nicht das erste Mal, dass sich die Neuköllnerinnen als harter Brocken für die Spandauerinnen erwiesen und hin und wieder blieben die Punkte ja auch schon im Buschrosensteig. Nach dem wenig überzeugenden Auftritt in Altlandsberg wollten die Havelstädterinnen an diesem Spieltag vieles besser machen, insbesondere die Chancenauswertung und auch die Effizienz vom 7m-Punkt sollte deutlich gesteigert werden.
Das Spiel war kaum eine halbe Minute alt, da erlebten die Spandauer Fans ein Déjavu, auf das sie gern verzichtet hätten. Der erste Strafwurf landete nämlich nicht wie erhofft im Netz, sondern am Arm von Josanna Beutler im Neuköllner Kasten. Auch der weitere Spielverlauf glich über weite Strecken einem Abziehbild der 60 Minuten in Altlandsberg. Den Wiesner Damen gelang es einfach nicht das Runde ins Eckige zu bringen. Da war es ganz egal, ob die Wurfversuche von 6, 7 oder 9m erfolgten, die Anzeigetafel zeigte für Spandau eine klare 0. Etwas mehr Fortune hatten die Gastgeberinnen. Von Coach Eric Reifenstein mal wieder gut eingestellt gingen sie mit 3:0 in Führung, bevor Vivian Wittwer erstmals für die Gäste traf (7:45‘). Als auch 3. Strafwurf für Spandau nicht den Weg über die Torlinie fand, witterten die Magic Girls tatsächlich Morgenluft („hier geht heute was“) und zogen davon (7:2; 15:05‘). Wenn der erste Anzug nicht passt, muss man es eben mit dem sogenannten Zweiten versuchen. Das tat Coach Wiesner dann auch und wechselte munter durch. Mit drei Treffern in Folge konnte zumindest etwas der Anschluss hergestellt werden (7:5; 20:56‘). Die Grüne Karte der Gastgeberinnen war die logische Konsequenz und anschließend stabilisierten die Neuköllnerinnen ihr Spiel wieder. Sie konnten zunächst einen 3-Tore-Vorsprung behaupten (8:5, 9:6, 10:7; 26:57‘). Die Spandauerinnen mussten einen weiteren Schreckmoment hinnehmen als Frauke Dingler mit einem ausgekugelten Daumen nicht weiter spielen konnte. Mit vereinten Kräften gelang es Katja Muschick und Alexandra Wilke (von der HSG) den Daumen wenigstens wieder in die eigentlich vorgegebene Stellung zu bringen (nichts für schwache Nerven). Immerhin gelang es den Gästen anschließend durch Dominique Henning, Lisa Hänicke und Tanja Manderscheid bei einem Gegentreffer von Birte Jähne das Halbzeitergebnis (11:10) in einem erträglichen Rahmen zu halten.
In den zweiten Spielabschnitt starteten die Gäste deutlich konzentrierter und erzielten durch die sehr starke Lisa Hänicke den Ausgleichstreffer. Mit dem ersten verwandelten 7m (es war der insgesamt 5. für Spandau) glich Katja Muschick den erneuten Neuköllner Führungstreffer wieder aus und gab damit den Startschuss für die erste Gäste-Führung, die Jana Zindler markieren konnte (12:13; 33:13‘). Spandau erhöhte weiter und führte nach einem Doppelschlag von Tanja Manderscheid nach 37:25 Minuten mit 13:16. Neukölln reagierte mit einer Auszeit. Tatsächlich kämpften sich die Magic Girls nun wieder zurück ins Spiel und fanden den Anschluss (16:17, 17:18, 18:19; 45:05‘). Dann gelang Alexandra Wilke mit einem schönen Rückraum-Knaller sogar der Ausgleichstreffer zum 19:19 (46:50‘). Alles war offen und möglich. Die Gäste behielten aber die Ruhe und spulten angetrieben von Lisa Hänicke und Tanja Manderscheid ihr Pensum ab. Hinzu kam, dass Marie Knauer im Spandauer Kasten nichts mehr anbrennen ließ und die Neuköllnerinnen mit ihren Paraden zum Verzweifeln brachte. In der Tat gelang den Gastgeberinnen nach dem Ausgleichstreffer in der verbleibenden Spielzeit kein weiterer Torerfolg mehr. Die Gäste aus Spandau machten dieses etwas besser. Jana Zindler erzielte 30 Sekunden vor dem Abpfiff den 24. Treffer, der zugleich der Letzte der Begegnung war.
Während die Magic Girls sicher noch eine Weile der vergebenen Chance (sie waren sehr nah dran an einem Punktgewinn) nachtrauern werden, können sich die Wiesner Damen erleichtert den Schweiß von der Stirn wischen. Dank einer gut aufgelegten Lisa Hänike, einer beherzten Tanja Manderscheid und der zur rechten Zeit sehr präsenten Marie Knauer konnte der Bock noch einmal umgestoßen werden.
Am nächsten Wochenende steht kein Wettkampf auf dem Programm und die Zeit kann sicher gut genutzt werden, um sich zu sammeln und an den Schwachstellen zu arbeiten.
Am 09.11.2019 geht es dann in der heimischen „Grün-Weißen-Von-Außen-Gelben-Halle“ weiter im Kampf um die Punkte. Um 17.00 Uhr sind die Damen von ProSport 24 zu Gast.
Von den Eintrittsgeldern wird 1 € jeder Eintrittskarte der wunderbaren Aktion „Weihnachten für Alle“, von der die vom Leben Benachteiligten in Spandau zu Weihnachten beschenkt werden, zu Gute kommen. Schon deshalb lohnt sich ein Besuch unserer Spiele am diesem Tag.
Zum Schluss wünschen wir Frauke gute Besserung und hoffen, dass sie bald wieder auf der Spielfläche zu sehen ist. Nicht fehlen darf in diesem Zusammenhang ein ganz großer Dank an die Neuköllnerinnen, ganz besonders an Alexandra Wilke, die nicht nur die Erstversorgung leistete, sondern auch nach dem Spiel mit großer Unterstützung zur Verfügung stand. Das war eine wirklich große Geste und ist wohl nicht selbstverständlich, einfach klasse.
Für Spandau waren dabei:
Pauline Buchholz, Marie Knauer im Tor; Alicia Schwarz, Lisa Schulte, Frauke Dingler, Jana Zindler (4), Vivian Wittwer (3), Tanja Manderscheid (5) Katja Muschick (2/2), Dominique Henning (1), Fiona Junge, Ulrike Kuhlmey (1), Sarah Herz (1), Lisa Hänicke (7).