…. als äußerst großzügiger Gastgeber
zeigten sich die Wiesner-Damen am letzten Spieltag des Jahres und verschenkten freigiebig die Punkte an ihre Gäste aus Reinickendorf. Nach der etwas unglücklichen Niederlage in Werder wollten die Spandauerinnen das für sie so erfolgreich verlaufene Kalenderjahr 2019 unbedingt mit einem Sieg abschließen. Die Aussichten waren auch gar nicht so schlecht, denn die Füchse Reserve glänzte im Laufe der Saison nicht unbedingt mit beständigen Leistungen. Dennoch wussten die Gastgeberinnen, dass sie einen sehr unbequemen als Gast begrüßen durften. Immerhin gingen gegen die letzten beiden Pflichtspiele gegen die Füchse-Damen verloren.
Zunächst hatten die Gastgeberinnen eine Art déjà-vu; keine 30 Sekunden waren gespielt und schon gab es den ersten 7m gegen Spandau. Dieser konnte zwar nicht verwertet werden, aber dennoch kamen die Gastgeberinnen nur schwer ins Spiel. Das 0:1 konnten sie zwar schnell ausgleichen, gerieten aber fast sofort wieder in Rückstand. Der Rückstand vergrößerte sich weiter, denn das Spandauer Angriffsspiel kam nicht ins Laufen und die Defensive hatte ihre liebe Mühe den druckvoll und dynamisch vorgetragenen Kombinationen der Gäste zu folgen. Nach 7:25 Minuten führten die Gäste mit 1:5. Zwar gelangen nun auch den Spandauerinnen Treffer, diese wurden aber schnell von den Gästen beantwortet, die ihre 4-Tore-Führung behaupten konnten (5:9; 16:14‘). Spandau stellte die Deckung um und erzielte damit Wirkung. Denn auch wenn es vorn weiterhin eher zäh lief, konnten zumindest weitere Gegentreffer verhindert werden. Folgerichtig konnte der Rückstand verkürzt werden und Tina Funk glich sogar aus (9:9; 21:06‘). Den Spandauer Führungstreffer glichen die Füchse durch Lucy Dunst vom 7m Punkt noch einmal aus, ließen sich dann aber zu undisziplinierten Verhalten hinreißen und mussten in Unterzahl spielen. Dieses nutzen die Wiesner-Damen um ihrerseits in Führung zu gehen und diese auszubauen. Zweimal Tina Funk, Dana Baerns und Ulrike Kuhlmey brachten Spandau mit 14:10 in Front (27:55‘). Beide Teams sollten vor der Pause noch einmal erfolgreich sein, sodass auf der Anzeigetafel ein 15:11 Pausenstand ausgewiesen wurde.
Spandau startete den 2. Durchgang mit dem Anwurf und in doppelte Überzahl. Diesen Vorteil nutzen die Gastgeberinnen und erhöhten auf 18:12 (34:47‘). Alles schien nun seinen gewohnten Gang zu gehen, denn augenscheinlich beherrschten die Spandauerinnen das Spielgeschehen. Allerdings ließen sie nun die nötige Ruhe und Abgeklärtheit vermissen. Zu viele hektische Aktionen, ungenaue Abspiele sowie vergebene Chancen führten dazu, dass die Gäste wieder ins Spiel fanden. Während Spandau keinen weiteren Treffer erzielen konnte, trafen die Gäste viermal vom Punkt und erzielten durch Melanie Röscher den Anschlusstreffer zum 18:17 (42:27‘). Coach Wiesner verordnete seinen Damen 60 Sekunden Pause und versuchte sie wieder in die Spur zu bringen. Ulrike Kulmey konnte nach über 8 torlosen Minuten den 19. Spandauer Treffer erzielen und im Anschluss parierte Isi Hoffmann hervorragend gegen die frei vor ihr auftauchende Leonie Bohle. Dennoch konnten die Gastgeberinnen den verlorenen Spielfaden nicht mehr aufnehmen. Die Gäste nutzten ihre Chancen und erzielten weiter Tor um Tor. Einen 6 Tore-Rückstand wandelten sie mit einem 10:1-Lauf innerhalb einer Viertelstunde in eine 19:22 Führung (50:23‘). Bis dahin war den Spandauerinnen tatsächlich nicht viel eingefallen, um ihre Gegnerinnen in Schach zu halten. Zwar erwachte nun der bekannte Kampfgeist und es wurde auf 21:22 (53:42‘) verkürzt, aber die Füchse hatten immer eine Antwort parat und setzten sich wieder mit 3 Treffern in Front. Den Gastgeberinnen fehlten tatsächlich die Möglichkeiten, um in der verbleibenden Zeit das Ruder noch herum zu reißen und so erzielte Anika Mensing 10 Sekunden vor dem Ende den 26. Füchse Treffer zum 23:26.
Natürlich waren die Wiesner-Damen geknickt, denn 3 Pflichtspiel-Niederlagen in Folge hat es lange nicht gegeben und den Jahresausklang hatte man sich schon anders vorgestellt. Ganz schuldlos an dieser Niederlage waren sie allerdings denn auch nicht, denn zu sorglos wurde eine hart erarbeitete, zwischenzeitlich deutliche Führung hergegeben. Vermutlich wird die Weihnachtspause gut tun, um „Wunden zu lecken“, zu analysieren, Kräfte zu tanken und dann von der Favoritenbürde befreit motiviert in die Rückrunde starten zu können. Richtig viel Zeit verbleibt allerdings nicht, denn am 11.01.2020 geht es schon wieder weiter. Um 17.00 Uhr werden die Adler von Preussen zu Gast in der Grünen-Weißen-Von-Außen-Gelben-Halle sein.
Allen Fans und Handballbegeisterten wünschen wir ein schönes, harmonisches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein wunderbares neues Jahr 2020.
Für Spandau waren dabei:
Isabel Hoffman, Marie Knauer im Tor; Alicia Schwarz, Lisa Schulte, Jana Zindler, Vivian Wittwer (2), Tina Funk (6), Johanna Tuitjer (1), Dominique Henning (1), Fiona Junge, Ulrike Kuhlmey (7/1), Sarah Herz (1), Lisa Hänicke, Dana Baerns (5/4)