…keine Früchte in der Baumblütenstadt
zu ernten gab es für die Wiesner Damen. Im Strafwurf-Festival mussten sie sich ihren Verfolgerinnen aus Werder geschlagen geben. Die Begegnungen dieser beiden Teams werden stets mit Leidenschaft und durchaus auch emotional geführt und so war es auch diesmal. Die Gastgeberinnen hatten sich viel vorgenommen und bekämpften ihre Kontrahentinnen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Das kam für die Spandauerinnen nicht unerwartet und so starteten sie recht kontrolliert und konnten nach einer schönen Kombination schon in der ersten Spielminute durch Alicia Schwarz den ersten Treffer setzen. Die Freude dauerte nicht lange, denn ehe die Wiesner Damen sich versehen konnten, zeigten die beiden Unparteiischen auch schon auf den Punkt. Eine Geste an die sich Gäste an diesem Spieltag gewöhnen mussten. Diese Chance ließ sich Gloria Herholc nicht entgehen und glich noch in der gleichen Spielminute zum 1:1 aus. Nachdem die ersten Duftmarken gesetzt waren, brauchte beide Teams ein wenig Anlauf, um weitere Treffer zu erzielen. Nina Sandhop brachte die Spandauerinnen wieder in Front. Der Ausgleichtreffer war erneut Gloria Herkolc vorbehalten, die vom Punkt traf (2:2; 5:54‘). Und weil es so gut lief, wiederholte sie dieses Procedere auch bei den Treffern zum 3:2 und zum 4:2. Dem 4. Treffer war ein Foulspiel von Tanja Manderscheid vorangegangen, welches die Schiedsrichter mit einer Roten Karte bestraften. Nach dieser sehr harten Entscheidung war dem Spandauer Trainer Team schon nach 8 Minuten eine wichtige Alternative genommen. Immerhin ließen sich die Gäste nicht zu stark beeindrucken und kämpften sich wieder heran (4:4; 11:28‘). Die erneute Führung für die Gastgeberinnen fiel durch den 5. Treffer von Gloria Herholc – wenig überraschend – vom 7m Punkt. Noch einmal konnte Spandau durch Jana Zindler ausgleichen, aber dann gelang Werder tatsächlich der erste Treffer aus dem Spiel heraus (13:09‘). Ein Zweites folgte kurz darauf, ehe mal wieder ein 7m geworfen werden durfte. Nach 15:40 Minuten führten die Gastgeberinnen mit 8:5 und hatten nun deutlich die Oberhand gewonnen. Zwar konnten sie den Vorsprung nicht ausbauen, hielten den Vorsprung aber konstant (10:7; 21:51‘). Beide Abwehrreihen dominierten nun das Spiel und machten es den Angreiferinnen schwer. Den Gästen gelang es dann ihre Ballgewinne im Umschaltspiel zu nutzen. Durch 2 Konter konnte Tina Funk ihr Team wieder heranbringen. Ulrike Kuhlmey verwandelte einen 7m für Spandau und dann traf noch einmal Tina Funk im Konter. Nun lag auf einmal Spandau in Front (10:11; 28:00‘). Es ging jetzt Schlag auf Schlag. Ausgleich Werder und erneute Führung der Gäste durch Lisa Schulte (11:12; 29:39‘). Werders Coach zog die Grüne Karte und schwor sein Team für die restlichen 18 Sekunden ein. Die Taktik ging auf, denn mit dem Pausenpfiff gab es noch einmal einen 7m für die Gäste, was für den 1. Spielabschnitt auch völlig logisch war; eigentlich konnte es auch keinen passerenden Abschluss geben. Allerdings führte die letzte Aktion doch zu einer Änderung des gewohnten Bildes, denn Marie Knauer im Spandauer Kasten konnte den Wurf abwehren. So gingen die Gäste mit einer knappen Führung in die Kabinen.
Wer glaubte, dass diese letzte Aktion den Gästen Auftrieb verleihen würde, sah sich schnell getäuscht. Die Gastgeberinnen begannen die 2. Halbzeit mit dem Anwurf und ehe sich die Wiesner Damen richtig orientiert hatten, klingelte es schon im Spandauer Netz. Zwar gelang es den Gästen auch ihre Angriffe erfolgreich abzuschließen, aber die Führungstreffer wurden stets umgehend egalisiert (15:15; 35:01‘). Dann gelang den Gästen die Führung, die aber ebenfalls durch Nina Sandhop ausgeglichen werden konnte. Fast in einem Abziehbild des ersten Durchgangs konnten anschließend die Gastgeberinnen 3 schnelle Treffer in Folge setzen (19:16; 40:13‘). Dieser Vorsprung konnte lange behauptet werden, da es den Gästen nicht gelang den Abstand auf ein Tor zu verkürzen, Chancen dazu gab es genug. Als die starke Caroline Fengler von Rechtsaußen auf 26:22 (23:57‘) erhöhen konnte, schien die Entscheidung gefallen. Noch einmal bäumten sich die Gäste auf, verkürzten durch Fiona Junge und Lisa Schulte auf 26:24 (55:04‘). Die Hoffnungen, dass das Spiel doch noch gewendet werden könnte, machte Gloria Herholc mit dem 27. Werder-Treffer zu Nichte (56:18‘). Mit dem Mute der Verzweiflung anrennend, fanden die Gäste keine Lösung mehr, mussten dann auch noch den 28. Treffer hinnehmen und anerkennen, dass an diesem Spieltag wohl die Grün-Weißen aus Werder nach dem Abpfiff jubeln würden.
Eine bittere Niederlage für die Wiesner Damen und die Erkenntnis, dass ins besondere im 2. Durchgang die sonst so zuverlässige Defensive keinen Zugriff auf die Gegnerinnen fand. Die Flut der (nicht immer nachvollziehbaren) 7m-Entscheidungen, gerade in der Anfangsphase und die sehr harte Regelauslegung, die zur Roten Karte führte, trugen sicher nicht dazu bei, die gewohnte Sicherheit zu finden. Wenn dazu die sich bietenden Chancen nicht genutzt werden, bleibt nach 60 Minuten nur noch dem Gegner zum Sieg zu gratulieren.
Am kommenden Samstag empfangen die Wiesner-Damen zum Abschluss der Hinrunde die jungen Damen der Füchse Reserve. Ganz sicher werden die Damen alles daransetzen, um sich von den Fans mit einer guten Leistung aus dem Jahr 2019 zu verabschieden. Das gilt natürlich auch deshalb, im Anschluss an das Spiel die Weihnachtsfeier des VfV ansteht und im Vereinsheim ordentlich gefeiert werden soll.
Für Spandau waren dabei:
Isabel Hoffmann, Marie Knauer im Tor; Alicia Schwarz (2), Nina Sandhop (2), Lisa Schulte (3), Jana Zindler (1), Vivian Wittwer, Tina Funk (3), Dominique Henning, Tanja Manderscheid, Fiona Junge (2), Ulrike Kuhlmey (6/4), Sarah Herz (2), Lisa Hänicke (3).