völlig chancenlos…
waren am 17. Spieltag die Spandauer Damen von Coach Wiesner in Schwerin. Wer sich in dieser Paarung zwischen dem Spitzenreiter mit dem Tabellendritten eine hochklassige und spannungsgeladene Auseinandersetzung zweier Spitzenmannschaften der Oberliga erwartet hatte, wurde schnell eines besseren belehrt. Gerade einmal gut 5 Minuten konnten die Spandauer Gäste mit den hochkonzentrierten Gastgeberinnen mithalten. Immerhin konnten sie mit 1:2 und 2:3 in Führung gehen, aber dann war ihr Pulver erst einmal verschossen. Die sehr flexible und wachsame Defensive der Gastgeberinnen kaufte den Gästen nun den Schneid ab und nutzte jede sich bietende Gelegenheit – und davon gab es reichlich -, um in den Gegenstoß zu gehen. Konnte die tapfere Marie Knauer im Spandauer Kasten zunächst noch zwei Konter entschärfen und ihr Team noch halbwegs im Spiel halten, war sie dann gegen die immer wieder allein vor ihr stehende Steffi Laas (10) machtlos. Mit traumhafter Sicherheit fielen Laabs die langen Pässe von Andrea Klasen in die Hände und eben solcher humorlosen Sicherheit versenkte sie einen Ball nach dem anderen in den Maschen des Spandauer Gehäuses. Um den Auflösungserscheinungen entgegen zu wirken, nahm Coach Wiesner nach 11:20 die Auszeit (7:3). Viel brachte diese Verschnaufpause aber nicht. Auch im Positionsspiel fanden die Damen von Thilo Labs immer eine passende Lösung und erhöhten den Vorsprung stetig. In kam noch zu Gute, dass die Havelstädterinnen nicht nur in aussichtsreicher Position immer wieder an Steffi Klasen scheiterten, sondern auch ihre Chancen von der 7m Linie liegen ließen. Nach knapp 20 Minuten war mit dem 13:3 erstmals ein 10-Tore-Vorsprung der Gastgeberinnen erreicht. Coach Wiesner versuchte einiges, um etwas Sicherheit ins Spiel seiner Damen zu bekommen. Durch Umstellung auf eine 5:1 Deckung wurde zumindest der Spielfluss der Schweriner Damen etwas gehemmt und eine Konterchance wurde über Ulrike Kuhlmey zum 4. Spandauer Treffer genutzt. Zumindest war der Bann nun gebrochen und bis zum Pausenpfiff konnte das Spiel ergebnistechnisch ausgeglichener gestaltet werden. Beim Stand von 17:9 wurden die Damen zum Erholen in die Kabinen gebeten.
Den ersten Treffer des zweiten Durchgangs erzielten die Gäste, aber die Hoffnung auf eine Aufholjagd wurde schnell im Keim erstickt. Schnell erhöhte Schwerin auf 20:10. Nun ging es im Gleichschritt weiter. Jeden Treffer der Spandauer folgte ein Schweriner Tor. So sehr sich die Wiesner Damen mühten, nie hatte man den Eindruck, dass sie ihre Gastgeberinnen in Schwierigkeiten bringen könnten. Selbst in einer 6:4-Überzahl musste man 2 Treffer hinnehmen, traf selbst aber nur einmal vom Punkt. Schwerins Coach Labs konnte viel probieren, denn der Spitzeneiter dominierte das Spiel in allen Belangen. Immerhin versuchten die Spandauerinnen das Ergebnis halbwegs im Rahmen zu halten. Viel gute Paraden von Marie Knauer trugen dazu bei und beim 27:20 hoffte der kleine Berliner Anhang noch auf ein erträglichen Ausgang. Leider schlichen sich dann doch wieder zu viele leichter Fehler ein und Schwerin konnte in der Schlussphase erneut den 10-Tore-Abstand herstellen.
Die Grün-Weißen aus Schwerin verließen das Parkett mit einen sehr verdienten 31:21 Sieg und hatten einen Konkurrenten deutlich in die Schranken gewiesen. Es wurde klar warum dieses Team in diesem Jahr nun im sechsten Spiel zum sechsten Mal aus Sieger vom Platz ging. Bei den Spandauerinnen setzte sich fort, was sich schon in den letzten Spielen angedeutet hat: so langsam macht sich der Substanzverlust doch bemerkbar. Konnte in den letzten Spielen noch so einige Schwäche kaschiert werden, reicht es eben gegen eine Mannschaft von Schwerins Qualität nicht. Neben der starken Marie im Tor konnten zumindest zwei junge Spielerinnen für positive Momente sorgen. Vivian Wittwer erzielte zwei feine Rückraumtreffer und Carolina Wodetzki übernahm Verantwortung vom Punkt und konnte immerhin 4 ihrer 5 Versuche erfolgreich abschließen.
Nun heißt es die Köpfe nicht zu sehr hängen zu lassen, Kräftesammeln und es am kommenden Samstag um 17.00 Uhr in der eigenen Halle gegen die Füchse- Reserve besser zu machen.
Es waren für Spandau dabei:
Isabel Hofmann, Marie Knauer im Tor; Nina Sandhop (5), Vanesa Secic (1), Anja Thiele (1), Carolina Wodetzki, (4/4) Tanja Manderscheid, Sibylle Rehberg, Fiona Junge (1), Ulrike Kuhlmey (5), Dana „Erbse“ Baerns (1), Lisa Hänicke, Vivian Wittwer (3).