erst Regen und dann eine ordentliche Menge Kleber…
verdarben den Spandauer Damen ein wenig den Samstagnachmittag in Rostock. Wenn zwei Mannschaften mit gleicher Punktzahl und einen ähnlich guten Torverhältnis in einem quasi Endspiel um Platz 3 der Oberliga aufeinander treffen, kann man schon einen spannenden Kampf erwarten. Auch wenn das Wiesner Team mit nur kleinem Kader nach Rostock reiste, gab es schon Hoffnung dem Gegner lange die Stirn bieten zu können. Auch das Team von Ute Lemmel konnte an diesem Tag nur auf ein ausgedünntes Kontingent an Spielerinnen zurückgreifen. Insofern bestand auch in dieser Hinsicht eine gewisse Gleichheit. Dennoch wurde schon in der Anfangsphase des Spiels deutlich, dass es in dieser Begegnung nur einen Sieger geben konnte. Mit Schwung und viel Willen zum Erfolg starteten die Gastgeberinnen. Den Gästen hingegen war deutlich anzumerken, dass sie mit dem Haftmittel am Spielgerät nicht so recht Freundschaft schließen konnten. Sie hatten große Schwierigkeiten ihre Pässe mit der nötigen Selbstverständnis und Genauigkeit an die Mitspielerin zu bringen. Viel zu viele Pässe gingen nicht von der Hand oder landeten knapp über dem Hallenboden vor den Füßen der Mitspielerinnen. So fanden sie in keinster Weise zu ihrem Spielrhythmus. Ganz erschwerend kam hinzu, dass sie die gleichen Probleme beim Abschluss zeigten. So vergaben sie in der Anfangsphase nicht nur 2x vom 7m- Punkt, sondern ließen auch 3 Konterchancen völlig frei vor dem Rostocker Gehäuse liegen. Das lag neben dem Haftmittel aber auch an der gut aufgelegten Nadine Berger im Rostocker Tor, die einfach unüberwindbar schien. 10 Minuten waren gespielt und die Gastgeberinnen hatten 5 Treffer erzielt, die Spandauerinnen 0. Nach 12 Minuten 37 gelang dann Ulrike Kuhlmey doch der erste Spandauer Treffer zum 6:1. Am Spielverlauf änderte sich aber nichts. Rostock nutzte die Fehler ihrer Gäste zu Gegenstößen oder fand im Positionsspiel gegen die gar nicht mal so schlechte Spandauer Defensive immer wieder eine Lösung, um zum Erfolg zu kommen. Das Wiesner Team versuchte zwar einen besseren Zugriff zum Spiel zu bekommen, schaffte es aber nicht. Weiterhin wollte der Ball nicht den Weg ins Rostocker Netz finden. Die Dolphins waren einfach wacher, beweglicher und zielstrebiger. Über die Zwischenstände 8:2, 12:3 ging es mit einem schon sehr deutlichen 15:5 in die Pause.
Den ersten Treffer des zweiten Spielabschnitts erzielten die Gäste durch Kathrin Hettlage. Dieses Tor bedeutete allerdings nicht die Wende im Spiel, denn die Dolphins antworteten mit zwei weiteren Toren ihrerseits (17:6). Auch wenn die Lage aussichtslos erschien, konnten die Spandauerinnen nun wenigstens dafür sorgen, dass der Rückstand sich nicht vergrößerte und sie gestalteten das Spiel ausgeglichener. So mancher Ball konnte in der Defensive erobert werden und nun traf auch Tina Funk so wie sie die Spandauer kennen im Konter und vom Kreis (18:9). Wirklich in Gefahr geriet das Lommel-Team dennoch nicht. Allein die Spielstärke der Katja Wahl am Kreis oder auch über den Rückraum machte den Unterschied, wenn es sein musste. Da die Spandauerinnen auch weiterhin daran festhielten gute Gelegenheiten nicht zu nutzen, erhöhte sich der Rostocker Vorsprung weiter (23:10, 25:12). Mit einem 4:0 Lauf verkürzten die Gäste dann noch einmal auf 25:16, mussten aber in der Schlussphase noch 2 Treffer hinnehmen.
Mit einer deutlichen 27:16 Niederlagen im Gepäck traten die Gäste die Heimreise nach Spandau an. Viele neue Erkenntnisse konnten sie nicht mit Heim nehmen. Es bestätigte sich halt, dass Spandau und Kleber nicht zusammen finden wollen und das man seine Chancen eben nutzen muss, wenn man gegen starke Gegnerinnen gewinnen möchte. In Anbetracht des Ergebnisses klingt es vielleicht kurios, aber wer weiß wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Spandau seine vielen, vielen Chancen ein wenig besser genutzt hätte; es waren ganz gewiss deutlich mehr als 11 100%ige Chancen, die man liegen ließ. Da aber wenn und hätte nicht zählt, kann man den jungen Damen aus Rostock nur zum Sieg und dem 3. Tabellenplatz gratulieren.
Am kommenden Wochenende haben die Spandauerinnen nun die Chance auf regionaler Ebene die Saison doch mit einem Titel zu beenden. Im Berliner Final 4 können sie nach dem Pokal greifen. Oft schon standen sie kurz davor, scheiterten aber meist knapp vor dem Ziel. Mit Hilfe der VfV-Handball-Familie im Rücken soll es diesmal gelingen, aber dafür müssen viele der Fehler der letzten Spiele abgestellt werden.
Für Spandau waren dabei:
Isabel Hoffmann, Marie Knauer im Tor; Alicia Schwarz, Nina Sandhop (1), Frauke Dingler (2), Jana Zindler, Tina Funk (4), Fiona Junge (2/1), Ulrike Kuhlmey (3), Sarah Herz (2), Kathrin Hettlage (2)