… eine vorgezogene Geburtstagsfreude
bereiteten die Wiesner Damen ihrem im Urlaub weilenden Coach. Dabei gelang es ihnen beinahe für jedes vollendete Lebensjahr einen Treffer zu markieren und können sich sicher sein, dass dieser Gruß zum anstehenden Ereignis gut ankommen wird. Tatsächlich standen die Spandauerinnen vor der Begegnung mit den Grün Weißen aus Schwerin schon etwas unter Druck. Nach der letztendlich selbst verschuldeten Niederlage gegen Pfeffersport mussten die Punkte unbedingt in Spandau bleiben, wenn die Spitze der Liga nicht schon außer Sichtweite geraten sollte. Da das Gleiches aber auch für die Gäste galt – war doch die überraschende Niederlage in Angermünde ganz sicher nicht eingeplant – konnte man sich auf eine spannende Auseinandersetzung freuen.
Die Spandauerinnen trafen sich zum Warmmachen etwas früher als gewöhnlich, um mit vereinten Kräften den Hallenboden zu wischen. So sollte zumindest für ein wenig Griffigkeit unter den Fußsohlen auf dem ansonsten sehr glatten Untergrund gesorgt werden.
Pünktlich um 16.00 Uhr konnte dann tatsächlich begonnen werden und es ging auch gleich voll zur Sache. Die Gastgeberinnen sorgten durch Jana Zindler für den ersten Treffer und hatten trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Wendy Künzel den besseren Start in die Partie. Nach 7:57 Minuten Spielzeit führten sie mit 4:1. Das lag auch daran, weil das Franke-Team etwas Anlaufzeit brauchte, um die Kontrolle über den Ball zu bekommen, wenn dieser in Richtung Spandauer Gehäuse gehen sollte. Allmählich fanden sie sich etwas besser mit dem haftmittelfreien Spielgerät zurecht und hielten Anschluss (9:7; 18:12‘). Eine Zeitstrafe gegen Vivien Millrath nutzen die Gastgeberinnen für zwei erfolgreiche Abschlüsse und ließen anschließend auch noch den 12. Treffer folgen (12:7; 24:53‘). Hannah Jantzen verkürzte für die Gäste, konnte aber nicht verhindern, dass Spandau noch zweimal den Ball ins Ziel brachte. Mit dem Halbzeitpfiff verwandelte Dana Baerns noch einen Strafwurf und stellte den 15:8 Pausenstand her.
Der zweite Spielabschnitt begann furios. Beide Teams wollten unbedingt Treffer erzielen, vergaßen dabei aber ganz offensichtlich ihre Defensivaufgaben. Es waren gerade erst 5 Minuten der Halbzeit gespielt da waren beide Mannschaften jeweils schon fünffach erfolgreich. Hannah Jantzen traf erneut zweimal für die Gäste und ließ wieder etwas Hoffnung aufkeimen. Zwar antwortete Spandau mit den Treffern 21 und 22, musste aber jeweils umgehend Gegentreffer hinnehmen (22:17; 38:40‘). Sie hatten ein wenig den Faden verloren und bekamen in der Defensive keinen Zugriff auf ihre Gegenspielerinnen mehr. Als logische Folge holten die Gäste weiter auf und beim 22:19 nach 40:59 Minuten schien das Spiel eine Wendung zu nehmen. Das auf ein Duo reduzierte Spandauer Trainer-Trio behielt aber nicht nur die Nerven und das Vertrauen in ihre Damen, sondern auch die Grüne Karte in der Tasche. Alicia Schwarz durchbrach mit ihrem Treffer zum 23:19 den Schweriner Vormarsch. Als kurz darauf Schwerin erneut für 2 Minuten in Unterzahl spielen musste, nutzten die Gastgeberinnen die Gunst der Stunde und erhöhten ihren Vorsprung durch Nina Sandhop und noch einmal Alicia Schwarz auf 25:19 (43:09‘). Noch waren die Grün-Weißen noch nicht komplett, da gab es schon die nächste Hinausstellung. Für Vivien Millrath war das Spiel mit der 3. Zeitstrafe beendet und ihr Team dadurch deutlich geschwächt. Die Spandauerinnen zeigten sich nun unerbittlich und erzielten 3 Treffer in Folge. Auch die Auszeit, mit der Coach Franke seine Damen noch einmal in die Spur zurückbringen wollte, half den Gästen nicht. Auch den nächsten Treffer erzielten die Gastgeberinnen und hatten mit einem 6:0-Lauf einen sicheren Vorsprung von 10 Treffern vorgelegt (29:19; 47:39‘). Zwar beteiligten sich die Schwerinerinnen nun wieder am Torewerfen, aber die Gastgeberinnen trafen noch häufiger und bauten ihren Vorsprung peu á peu aus. Den Schlusspunkt gegen sich kaum noch wehrende Gäste setzte dann nicht von ungefähr die diesmal sehr treffsichere Jana Zindler mit ihrem 7. Treffer zum 38:25.
Der Sieg war sicher verdient, verstanden es die Spandauerinnen diesmal ihr Überzahlspiel zu nutzen und im richtigen Moment wach zu sein. Auch vom Punkt leisteten sie sich diesmal erfreulicherweise keine Schwäche. Dennoch täuscht der deutliche Erfolg ein wenig über ungewohnte, aber nicht zu übersehende Schwächen im Defensivverhalten hinweg. Hier wird weiter dran zu arbeiten sein, wenn der Blick weiter nach oben gerichtet bleiben soll.
Am nächsten Samstag, Anpfiff um 17.30 Uhr, führt der Weg der Spandauerinnen nach Altlandsberg. Auch wenn die Saison für den Drittliga-Absteiger bisher alles andere als gut verlaufen ist, werden die Spandauer Damen gut beraten sein diesem Gegner mit voller Konzentration gegenüber zu treten; leicht wird diese Aufgabe ganz gewiss nicht.
Für Spandau waren dabei:
Isabel Hoffmann, Marie Knauer im Tor; Alicia Schwarz (5), Nina Sandhop (4), Johanna Tuitjer (1), Frauke Dingler (1) Jana Zindler (7), Vivian Wittwer (1), Tina Funk (1), Tanja Manderscheid, Ulrike Kuhlmey (6/2), Sarah Herz (6), Kathrin Rehberg (3), Dana Baerns (3/3).